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In Sprechblasen stehen die Worte "What's New?"
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MAPPinfo – neuer Qualitäts-Check für Gesundheitsinformationen

18.08.2022

Fahrplan
Autor: Rheinbahn AG

Wenn sich Verbraucher:innen im Stadtbahn-Dschungel zurechtfinden, haben sie einen Fahrplan im Kopf. Im Dschungel der Gesundheitsinformationen gibt es jetzt die Checkliste MAPPinfo der Stiftung Gesundheitswissen, einer gemeinnützigen Stiftung, die vom Verband der Privaten Krankenversicherung gegründet wurde. Mit der Checkliste können Verbraucher:innen Gesundheitsinfos systematisch testen. Lässt sich bei allen Kriterien ein Häkchen setzen, dürfte der Inhalt grundsätzlich zuverlässig sein – im Sinne einer evidenzbasierten Gesundheitsinformation. MAPPinfo hilft dabei, die Stärken und Schwächen einer Informationsquelle zu erkennen. Und sie macht die Unterschiede zu anderen vergleichbar.

Weiterlesen: MappInfo ; Leitlinie

 

G G G G G esundheit: Aufklärung über Gefahren von Mobilfunkstrahlung

09.08.2022

5G Gesundheit
Autor: Pixabay / DarkoStojanovic

Wie gefährlich ist elektromagnetische Strahlung durch Mobilfunk? Glaubt man den zahlreichen Warnungen im Internet, müssen sich Verbraucher:innen dringend gegen Elektrosmog & Co. wappnen: Etwa mit elektrischen Schutzschilden, energetisierten Anhängern oder Spezial-Netzsteckern, angeblich quantenphysikalisch gegen Strahlung optimiert (auch für unterwegs ;)). Zu Glück ist Aufklärung nah: Durch das Projekt "Deutschland spricht über 5G" des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), das gut aufbereitete Informationen bietet. Aktuell gibt es dort ein Video zum Thema 5G von Dr. Alexander Leymann, wissenschaftlicher Referent beim Bundesamt für Strahlenschutz. Er informiert über Mobilfunkstrahlung, Frequenzbereiche und Grenzwerte.

Hier geht's zum Video (externer Link)

Weiterlesen: Deutschland-spricht-über-5G

Eine Story - Doctolib und das Patientengeheimnis

02.08.2022

termin_arzt
Autor: Pixabay / DarkoStojanovic

Am 11.06.2021 erhielt die Firma Doctolib den BigBrotherAward in der Kategorie Gesundheit. Warum? Ein vom Netzwerk Datenschutzexpertise veröffentlichtes Gutachten zeigte auf, dass Doctolib gegen Regelungen zur ärztlichen Schweigepflicht und zum Datenschutz verstieß und ärztliche Einrichtungen zu solchen Verstößen veranlasste. Im Februar 2022 veröffentlichte das Unternehmen neue AGB. Das Unternehmen reagierte teilweise auf Mängelfeststellungen, insbesondere im technischen Bereich, die systematischen materiell-rechtlichen Verstöße gegen den Datenschutz bestehen weiterhin. Am 28.07.2022 erschien ein neues Gutachten „Datenschutz bei Doctolib. Eine Aktualisierung zu den rechtlichen und technischen Defiziten“: Danach erweist sich das Angebot von Doctolib aus Datenschutzsicht weiterhin als mangelhaft. Das Netzwerk Datenschutzexpertise sowie Vertreter:innen der (Zahn-)Ärzteschaft fordern eine Abänderung der Verfahren sowie den Einsatz von Sanktionen.

Weiterlesen: digitalcourage heise lifepr

 

Wichtige Gesundheitsinformation leichter verfügbar, Krankenkassen unterstützen bei der parallelen Einnahme mehrerer Medikamente

19.07.2022

Pillenbecher
Autor: Pixabay / EmilianDanaila

Im Bereich der Mehrfach-Medikamenteneinnahme (Polymedikation) steht Verbraucher:innen eine erweitertes Informationspaket über die Krankenkassen zu Verfügung. Noch im März 2021 mahnte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, dass die „Risiken der Polymedikation […] dringend angegangen werden [müssen]“.  Seit Mitte Juni 2022 tragen die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten für die Medikationsberatung (90 Euro) und zwar einmal pro Jahr. Dies gilt für alle, die dauerhaft mindestens fünf ärztlich verordnete Medikamente einnehmen. Denn der Anteil der Patient:innen, die eine Polymedikation brauchen, steigt mit dem Alter an. Bei diesen besteht das größte Risiko für Wechselwirkungen der Medikamente mit möglichen negativen Folgen. In der Altersgruppe bis 30 Jahren brauchten vier Prozent, in der Altersgruppe 70+ sogar 55 Prozent eine Polymedikation.

Weiterlesen: ABDA ; DAZ

Rezeptfreie Medikamente: Wenn der Online-Kauf problematisch wird

19.07.2022

Marktcheck2
Autor: Pixabay / Verbraucherzentrale

Während der Corona-Pandemie haben Verbraucher:innen seltener Arztpraxen aufgesucht. Stattdessen setzten viele auf Selbstmedikation und kauften rezeptfreie Medikamente im Internet. Doch wie informieren sie sich über diese Medikamente? Wo gibt es dabei Risiken? - Das erläutert ein neuer Marktcheck. Darin beleuchten wir u.a.:

  • Risiken der Selbstmedikation im Internet
  • Versandapotheken als wichtigste Online-Informationsquelle
  • Defizite bei der Gesundheitskompetenz

Über diese und weitere spannende Themen informieren wir anhand der Ergebnisse unserer repräsentativen Online-Befragung unter 1.786 Verbraucher:innen.

Weiterlesen: Marktcheck Selbstmedikation in Corona-Zeiten 

Gegen Desinformation & Hass im Netz: Kampagne will junge Menschen stärken

12.07.2022

bitte_was
Autor : https://bitte-was.de/ueber-bittewas/das-projekt

Das Netz ist voll von Fake News, Desinformationen und Mobbing. Deshalb gibt es seit drei Jahren die Online-Kampagne „BITTE WAS?! Kontern gegen Fake und Hass“. Sie sensibilisiert und informiert Kinder und Jugendliche zum Thema. Aktuell werden u.a. bei Instagram Zeichen gesetzt gegen den Krieg in der Ukraine (#ZeichenSetzen). Am 24. Juli gibt es eine Rap-Challenge in Karlsruhe – das Finale einer Aktion gegen Hassrede (#KomplimenteRap). Ergänzend zu den Challenges gibt es Infomaterialien für Lehrende. Das gehört das Online-Game #Respekt BW mit Grundlagen zu Themenbereichen wie Cybermobbing, Fake News, Datenschutz oder Kommunikation im Netz. Die Kampagne „BITTE WAS?!“ wird in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg umgesetzt.

LOSGESPIELT https://escapegame.bitte-was.de/

Weiterlesen: Bitte Was (Instagram), Online-escape-room

Für mehr Durchblick im Internet: Macht den digitalen Nachrichtentest

05.07.2022

Nervös Frau
Pixabay / JESHOOTS-com

Werbung? Meinung? Neutrale Berichterstattung? – Das ist nicht immer leicht auseinander zu halten. Im digitalen Newstest der Stiftung „Neue Verantwortung“ kann jede:r ihre bzw. seine Fähigkeiten im Umgang mit Nachrichten im Internet überprüfen. Es werden Fragen gestellt und News sowie Behauptungen gezeigt, die eingeschätzt oder bewertet werden müssen. Der Test dauert etwa 15 Minuten. In dieser Zeit gibt es viele Hinweise auf Fähigkeiten, die wir im Umgang mit Nachrichten brauchen.


SPOILER: – Erst nach dem Test weiterlesen ;-) –
Na! Erst den Test ;-)

  • „Nur die Hälfte der Befragten wussten in der zugehörigen Studie, dass Journalist*innen sich einen Beitrag über einen Minister nicht aus dem Ministerium freigeben lassen müssen. Und da sieht man, da fehlt es einfach an ganz konkretem Wissen über journalistisches Handwerkszeug.“ (Dr. Anna-Katharina Messmer, Projektleiterin, Stiftung „Neue Verantwortung“)
  • Die Stiftung „Neue Verantwortung“ (SNV) ist eine gemeinnützige Denkfabrik für die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen neuer Technologien.

Weiterlesen: Stiftung Neue Verantwortung; SWR

 

Neue AG untersucht's: Was macht das Klima mit unserer Gesundheit?

28.06.2022

Klima Gesundheit
Pixabay / geralt

Das Team von Faktencheck Gesundheitswerbung begrüßt einen weiteren Mitstreiter im Kampf um zuverlässigere Gesundheitsinformationen:  Eine neue AG „Gesundheit und Klima will gesicherte Fakten zum Einfluss des Klimas im Bereich der Inneren Medizin zusammentragen. Dahinter steht die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) – die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft in Europa. Die Arbeitsgruppe beleuchtet auch die Rolle des Gesundheitswesens als Mitverursacherin des Klimawandels. Weiteres Ziel der Forscher:innen: Empfehlungen zur Gesundheitsprävention sowie zur CO2-Reduktion in Kliniken und Praxen ausarbeiten.

Weiterlesen: idw-online.de; DGIM

HPV-Schutzimpfung: Traurige Bilanz trotz Kassenleistung bei Jüngeren

21.06.2022

Nadel 2021 Impfung
Pixabay / geralt

Ernüchternd: Nicht mal die Hälfte aller Mädchen in Deutschland ist vollständig gegen HPV geimpft. Bei den Jungen sind es sogar noch weniger – trotz Kassenleistung. Laut hessischem Sozialministerium sind 44 Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen  zwei Mal geimpft. Gründe dafür wurden nicht genannt – ob es an noch an Impf-Aufklärung fehlt, ist also unklar. HPV ist die Abkürzung für Humane Papillomviren. Die meisten kommen während ihres Lebens damit in Kontakt, Frauen gleichermaßen wie Männer. Seit 2006 gibt es eine Impfung zum Schutz vor HPV. Sie ist gegen bestimmte Virustypen wirksam, die Krebs auslösen können. Je nach Impfstoff schützt sie auch vor Genitalwarzen. Seit 2017 ist die HPV-Impfung für Mädchen eine Kassenleistung, seit 2018 für Jungen. Neue Studien zeigen, dass selbst ältere Frauen und Männer, die bereits eine HPV-Infektion durchgemacht haben, in hohem Maß von einer Impfung profitieren können. Expert:innen raten jedem sexuell aktiven Menschen dazu, unabhängig von Alter und Geschlecht. Allerdings gibt’s den Shot für Ältere nicht umsonst.

Weiterlesen: Zeit14 Jahre HPV-Impfung, Welt, NDR

Mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen = 42 Milliarden Sparpotential

14.06.2022

Gold schwein sparen
Pixabay / QuinceCreative

Würde Deutschland die Digitalisierung im Gesundheitswesen konsequent verfolgen, wäre das Einsparpotential enorm: Nach Daten der Unternehmensberatung McKinsey ließen sich schon jetzt bis zu 42 Milliarden Euro freisetzen. Seit 2018 hat sich hierzulande wenig in Sachen Digitalisierung getan, die Bilanz seitdem: nur rund 1,4 Milliarden Euro Ersparnis pro Jahr im Gesundheitsbereich. Die Gründe für das Schneckentempo kennt Gesundheitsminister Karl Lauterbach genau: „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir viel Taktik, viel Technik und Innovation, aber keine richtige Strategie.“ Einige Lösungsvorschläge:

 

  1. Online-Interaktionen, z.B. Telekonsultation oder Fernüberwachung chronisch Erkrankter
  2. Umstellung auf papierlose Datenverarbeitung  z.B. eletronische Patientenakte und eRezept
  3. Arbeitsabläufe/Automatisierung  z.B. durch die mobile Vernetzung von Pflegepersonal oder die auf Barcodes basierte Verabreichung von Medikamenten

 

Weiterlesen: McKinsey, Handesblatt

 

Suche nach Gesundheitsinfos im Netz: Frag doch mal Dr. TikTok

07.06.2022

digital erschaffung hand finger
Pixabay / geralt

Das Internet spielt bei Gesundheitsfragen eine immer größere Rolle: Laut einer Befragung des BKK Dachverbands informieren sich 63 Prozent der Verbraucher:innen über digitale Quellen. Für das Rechercheverhalten ergaben sich drei Kategorien. Anliegen zu Krankheiten wurden bei Google, in der Apotheken-Umschau, bei Netdoktor, in öffentlich-rechtlichen Beiträgen und auf Wikipedia recherchiert. Bei Fragen zur Prävention verwendeten die Befragten bevorzugt YouTube und Podcasts. Rund um Gesundheitsförderung informierten sie sich u.a. bei Instagram, TikTok, Snapchat, Facebook, YouTube oder in Magazinen. Resümee der Studie: Ziel sollte es sein, über bereits vorhandene Strukturen die Entwicklung von Gesundheitskompetenz zu fördern, statt die Überfülle an Quellen weiter anzureichern.

Weiterlesen: BBK Dachverband

Weltnichtrauchertag : Giftige Zigarettenstummel im Fokus 

31.05.2022

Kippen Tod
Pixabay / 0fjd125gk87, PublicDomainPictures

Abschreckende Bilder auf Zigarettenpackungen, gesundheitliche Schäden, hohe Kosten – viele hält das trotzdem nicht vom Rauchen ab. Nun setzt die Weltgesundheitsorganisation dieses Jahr zum Weltnichtrauchertag einen anderen Fokus: Es geht um Umweltschäden durch Zigarettenstummel. Die Aufklärung zielt also diesmal nicht auf das direkte Umfeld wie Passivrauchen und Co. sondern auf die Umstände, dass z.B. Zigarettenkippen weltweit zu den häufigsten Müllobjekten gehören und als Giftmüll gelten. Geschätzte 75 Prozent der Kippen werden achtlos weggeworfen. Die Kosten für die Beseitigung weggeworfener Tabakerzeugnisse tragen fast immer  Verbraucher:innen und nicht die Industrie. Allein in Deutschland zahlen wir laut Schätzung der WHO jedes Jahr dafür mehr als 186 Millionen Euro. 

Noch ein paar Fakten: 

  • Jedes Jahr kosteten Herstellung und Konsum von Tabak mehr als acht Millionen Menschenleben.
  • Für die Produktion benötigt man pro Jahr weltweit 22 Milliarden Tonnen Wasser.
  • 2 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle entstehen jährlich –  das entspricht dem Gewicht von 9.433 Güterzügen.
  • 600 Millionen Bäume werden gefällt, das macht etwa 5 Prozent der weltweiten Entwaldung aus.

 

Weiterlesen :  Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) ; WHO https://www.who.int/campaigns/world-no-tobacco-day, https://www.who.int/publications/i/item/9789240051287, https://youtu.be/d3RemnDHS9o

Abgemahnt: Liebscher & Bracht nicht mehr „Schmerzspezialist Nr. 1“

31.03.2022
Schmerz
Autor : Pixabay / victorvote
 
„Faktencheck Gesundheitswerbung“ ist erfolgreich gegen irreführende Werbung im Shop von Liebscher & Bracht vorgegangen. Die abgemahnten Werbeaussagen verstießen gegen die Nahrungsergänzungsmittel- und die EU-Lebensmittelinformationsverordnung sowie das Heilmittelwerbegesetz. Die Liebscher & Bracht Schmerzfrei GmbH mit Sitz in Bad Homburg unterzeichnete eine Unterlassungserklärung und darf die Werbung so nicht wiederholen. Angriffspunkte waren neben unzulässigen Gesundheitsversprechen bei Nahrungsergänzungsmitteln auch unveröffentlichte Kundenbewertungen im Shop – hier fand man bis zu unserem Einschreiten nur positive Bewertungen. Außerdem haben wir den Claim „Schmerzspezialist Nr. 1“ abgemahnt.
 
Auch das Wissenschaftsmagazin Quarks hat die Methoden von Liebscher & Bracht analysiert: Quarks.de

 

Grippe, SARS-CoV-2, Affenpocken, und dann ? - Regel Nr. 1: Keine Panik!

24.05.2022
Pandemie Flugreise
Autor : Pixabay / Alexandra_Koch

Zum jetzigen Stand gilt für den aktuellen Erreger der Affenpocken, dass er sich selten von Mensch zu Mensch überträgt und laut britischer Behörde für Gesundheitsschutz (UKHSA) meistens nur milde Symptome verursacht. Die Umwelt und somit unsere Realität verändern sich. Globalisierung und der Klimawandel sorgen für mehr Chancen für Krankheiten, sich neue Wirte zu erschließen. Menschen und Affen sind für das Affenpockenvirus, das bereits seit den 70er-Jahren in Afrika bekannt ist, aber eigentlich Fehlwirte, im Gegensatz zu Nagetieren. Schon 2009 beschäftige sich das RKI (Robert Koch-Institut) mit der Herausforderung, welche neuen Infektionskrankheiten und gesundheitlichen Probleme durch die Auswirkungen des Klimawandels zu erwarten sind. Zusammenfassend zeigten Studien, dass klimatische Faktoren das Auftreten von Infektionskrankheiten und Ausbrüchen signifikant beeinflusst haben. Die wissenschaftlichen Ergebnisse müssten aber weiter fundiert werden. So beschäftigt sich heute das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung e.V. intensiv mit Forschung im Bereich „Neu auftretende Infektionskrankheiten“. Ziele sind Identifizierung von unbekannten Pathogenen und Ausbruchs-Management, Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten mit Breitbandwirkung.


Studie zu Süßstoffen: Konsum kann den Darm schädigen

17.05.2022
Zucker Darm Schaden
Autor : Pixabay / Myriams-Fotos

In der EU sind 12 Süßstoffe als Zusatzstoffe zugelassen, zum Beispiel zum Süßen von Light-Softdrinks. Alle mit einer empfohlenen Höchstdosierung, denn bislang waren die langfristigen Folgen des Süßstoffkonsums noch unzureichend erforscht. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass es beim übermäßigen Konsum zu einer pathogenen Veränderung der Darmbakterien E. coli and E. faecalis kommen kann. Diese Veränderungen können wiederum den Darm beschädigen. Zudem zeigen weitere Studien in Modellorganismen mögliche gesundheitsschädigende Folgen eines regelmäßigen Süßstoff-Konsums wie Heißhunger, Übergewicht, Infektionen und sogar Blutvergiftungen


 

 

Alles Peanuts? Kassen zahlen 20 Millionen Euro/Jahr für Homöopathie

10.05.2022
Nüsse
Autor : Pixabay / pixel2013

Die 20 Millionen Euro, die von den Kassen jährlich an die Produzenten und Praktiker der Homöopathie fließen, waren für Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn angesichts der Gesamtausgaben von 40 Milliarden „so okay“. Bis heute steht auf den Krankenkassen-Webseiten Werbung für Homöopathie-Leistungen gleichwertig neben Infos zu Sport, gesunder Ernährung oder schweren Krankheiten. Doch die politischen Befürworter von Homöopathie als Selbstzahlerleistung werden lauter. Gleiche Regeln gelten schließlich auch für Nahrungsergänzungsmittel (Umsatz: über 2 Milliarden Euro pro Jahr). Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung ist für ein Ende der bisherigen Abrechnungspraxis. Gesetzliche Krankenkassen sollten "grundsätzlich keine Leistungen der Alternativmedizin finanzieren dürfen, solange der Nutzen nicht nachgewiesen ist".

Weiterlesen : Aerzteblatt ; ZDF Panorama


 

Zweitmeinung: 98 Prozent raten von Rücken-OPs ab

03.05.2022
OP
Autor : Pixabay / sasint

Wirbelsäulenoperationen sind die am häufigsten durchgeführten OPs in Deutschland, doch Aufklärung und Transparenz sind oft mangelhaft. Um dem zu begegnen, hat der Gemeinsame Bundes¬aus¬schuss die Zweitmeinung bei Wirbelsäulen-OPs zur Kassenleistung erklärt. Tatsächlich raten die Zweit-Bewerter:innen in ca. 98 Prozent der Fälle von dem chirurgischen Eingriff ab. Diese Einschätzung wird durch Ergebnisse diverser Studien ergänzt: Diese zeigen, dass Schmerzpatien-t:innen von einer OP im Vergleich zu Placebo-Operationen nicht profitierten. Im „Faktencheck Rücken“ der Bertelsmann Stiftung kam raus, das in Teilen Deutschlands bis zu 13-mal häufiger operiert wird als andernorts. Informieren Sie sich also gut, und nutzen Sie die Zweitmeinung!


 

„Sanfte“ Lügen bei Krebstherapien: Leitlinie klärt auf

26.04.2022
Auswahl
Autor : Pixabay / Geralt
 
Mit einer Ernährungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmitteln den Krebs "sanft" bekämpfen - das klingt für viele Betroffene attraktiv. Schließlich wollen sie selbst aktiv werden gegen die Krankheit. Aber: Wer nach jedem Strohhalm greift, ist leicht anfällig für falsche Versprechen, etwa aus der Homöopathie. Nicht ausreichende wissenschaftliche Datenlagen werden da gerne ausgeblendet. Und so wird teils ausprobiert und gemischt, ohne dass eine Besserung eintritt, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Schlimmer ist es, wenn die wirkungslosen Therapien gar die evidenzbasierte Medizin ersetzen. Mögliche Folge: Lebenszeitverlust. Ein hilfreicher Wegweiser für Erkrankte ist da die neue onkologische Leitlinie - mit Tipps zu Nebenwirkungen, ergänzenden Methoden und Vitaminkombinationen. Für den schnellen Einblick gibt es die Leitlinie auch als App: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/

Investoren kaufen hunderte Arztpraxen - Gewinn vor Gesundheit?

14.04.2022
Geld-Medizin
Autor : Pixabay / Myriams-Fotos
 
Arztpraxen in Deutschland im Bereich der Augen- und Zahnheilkunde geraten zunehmend ins Visier von Finanzinvestoren. Internationale Investmentfirmen kauften bereits hunderte Praxen auf - nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit. Der Zwiespalt zwischen Gesundheitsorientierung und Gewinnausrichtung zeigt sich in einer aktuellen Studie des IGES Institut im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Diese belegt, dass investorengeführte Praxen höhere Kosten abrechnen. Die Gesundheitsminister der Bundesländer nehmen die Entwicklung mit "wachsender Sorge zur Kenntnis". Einzelne Ärzt:innen berichten von einem starken wirtschaftlichen Druck, der in den Praxen ausgeübt werde - auch komme es zu Über- und Fehlbehandlungen.  
 
Weiterlesen: Tagesschau

Selbstzahlerleistung: Was bringen Vitamin-B12-Kuren?

22.03.2022

Tabletten B12
Autor : Pixybay / congerdesign
 
Viele Arztpraxen bieten „Vitamin-Checks“ und „Vitamin-Kuren“ als privat zu zahlende Leistung (IGeL) an. Häufig gibt es das Angebot zur Früherkennung von Vitamin-B12-Mangel mit anschließender Gabe des Vitamins. Das Wissenschaftsteam des IGeL-Monitors hat die Leistung geprüft. Dabei konnte das Team keine Studien finden, die zeigen, dass solche Kuren die Gesundheit der Betroffenen verbessern. Mögliche Schäden sind eher unwahrscheinlich, sehr selten können allergische Reaktionen auftreten. Daher bewertet der IGeL-Monitor den Nutzen der Selbstzahlerleistung mit „unklar“.
 

Was ist Verbraucher:innen beim Medikamentenkauf wichtig?

22.03.2022
Wochendispenser
Autor : Pixabay / marcofedermann

Für deutsche Verbraucher:innen ist vor allem eine Sache entscheidend beim Kauf von Medikamenten, nämlich die Marke. Der aktuelle Healthcare Report zum Konsumverhalten im Arzneimittelmarkt zeigt: 58 Prozent aller Konsument:innen finden die Marke "eher wichtig" bis "sehr wichtig". Bei den 25- bis 34-Jährigen ist die Marke immerhin für ca. ein Drittel der Befragten "wichtig" beim Medikamentenkauf. Zum Glück müssen sich Verbraucher:innen in den meisten Fällen keine Gedanken über die Sicherheit ihrer Medikamente machen. Denn diese werden vor der Zulassung streng geprüft, vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und vom Paul-Ehrlich-Institut. Auch der Verkauf ist oftmals über die Apothekenpflicht reguliert (Ausnahme: freiverkäufliche Arzneimittel, die es z.B. in Drogerien gibt).

 
Weiterlesen: https://www.datamediq.com/healthcare-report-2/ (Anmeldung nötig)

Besser als Globuli: “Ne Dosis Wissen“ im Podcast des Wort & Bild Verlags

15.03.2022

Podcast
Autor : Pixabay | Tumisu

Der neue kostenfreie Podcast „Ne Dosis Wissen“ mit circa 8-minütigen Casts wendet sich laut Presenter Dr. Dennis Ballwieser an Menschen im Gesundheitswesen, die ein Grundverständnis und Interesse an medizinischen und gesundheitspolitischen Themen haben. Ballwieser ist selbst Arzt, Apotheken Umschau-Chefredakteur und Geschäftsführer des Wort & Bild Verlags. In Folge 40 geht es mit dem Thema „Gesundheitskompetenz der Menschen in Deutschland ist niedrig“ direkt an die Substanz des Gesundheitssystems. Digitaler wird es in Folge 25  mit „Apps auf Rezept: Auf die Ärzt:innen kommt es an“.

weiterlesen: Wort & Bild Verlag


Je oller, je doller? - Gilt nicht für die Wirkung von Homöopathie!

01.03.2022

globuli_blatt
Autor: Pixabay / Bru-nO

200 Jahre existiert die Homöopathie bereits - aber das macht sie nicht wirksamer. Im Grundsatz geht es um wissenschaftliche Evidenz: Viele Studien zeigen, dass die hochverdünnten Mittel nur dieselbe Wirkung haben wie der „Placebo-Effekt“. Trotzdem wird in rund jeder 7. Apotheke z.B. bei Erkältung ein homöopathisches Mittel empfohlen. Nur zwei Apotheken in Deutschland lehnen öffentlich die Unterstützung von Globuli & Co. ab. Unterschätzt sind die Nebenwirkungen, denn eine unterlassene medizinische Behandlung kann gravierende Folgen haben. Und es gibt psychologische Folgen: Das Wissen um die eigenen Selbstheilungskräfte wird von der homöopathischen "Wirksamkeit" verdrängt.

weiterlesen: Gute Pillen - Schlechte Pillen


 

Hoher Bedarf – doch auf welche Gesundheitsinformationen verlassen sich chronisch Kranke?

22.02.2022

Autor https://www.stiftung-gesundheitswissen.de
Autor https://www.stiftung-gesundheitswissen.de

Chronisch Kranke haben besonders einen hohen Bedarf an guten Gesundheitsinformationen. Je größer ihre Einschränkung im Alltag ist, desto höher ist dieser Bedarf, zeigt eine aktuelle Studie der Stiftung Gesundheitswissen. Interessiert sind chronisch Kranke vor allem an Informationen zu Wirksamkeit und Risiken von Medikamenten sowie zur konsequenten Gesundheitsvorsorge. Ein großes Vertrauen bringen viele hierbei ihren Ärzt:innen entgegen. Für Gesundheitsinformationen im Internet besteht aber Nachholbedarf. Nicht nur bei der Vertrauenswürdigkeit, auch bei der Barrierefreiheit hapert es. Denn je stärker sie die chronische Erkrankung einschränkt, desto schwieriger ist es für Betroffene, relevante Informationen zu finden.

Weiterlesen: Stiftung-gesundheitswissen.de Faktenblatt


 

Melatonin als Einschlafhilfe: Verkauf boomt, Studienlage dünn

08.02.2022

Mehrere Tablettenverpackungen liegen übereinander.
Mitte der 1990er-Jahre avancierte das Hormon Melatonin zu einem "Wundermittel" als Einschlafhilfe, Anti-Krebsmittel oder Altersbremse. Für deutsche Behörden war schnell klar: Melatonin ist ein zulassungspflichtiges Arzneimittel. Heute finden Verbraucher:innen Melatonin dennoch in „Gute Nacht-Pillen“ oder als „Jetlag-Hilfe“ in Nahrungsergänzungsmitteln, also Lebensmitteln zugesetzt. Diesen Widerspruch und seine Folgen beleuchtet "Gute Pillen – Schlechte Pillen" (Ausgabe 01/2022). Spoiler: Die Werbung neigt zu Übertreibungen, die Studienlage zur Wirkung von Melatonin ist vielfach dünn - doch der Verkauf boomt.
 

Aligner-Fehlbehandlung: Betroffene im NDR-Beitrag

01.02.2022

Eine junge Frau hält eine Zahnschiene in der Hand und fasst sich an den Kopf.
Der NDR hat über das Thema Aligner berichtet und dabei auch unseren Marktcheck zitiert. In einer Stichprobe für die Sendung "Markt" waren laut Expert:innen zwei von drei Behandlungsplänen der gewerblichen Anbieter unrealistisch. Im Fernsehbericht wird der Fall einer Verbraucherin geschildert, die durch eine fehlerhafte Aligner-Behandlung und Diagnose einen starken Fehlbiss erlitt. Auch in einer Facebook-Gruppe tauschen sich laut NDR hunderte enttäuschte Betroffene aus.
 

Gesundheitskompetenz international: Deutsche tun sich schwerer

13.01.2022

Arzt mit fünf Bewertungssternen

Eine internationale Studie zur Gesundheitskompetenz in 17 Ländern zeigt auf, dass Befragte in Deutschland im Vergleich besonders häufig Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen haben. Nahezu 50 Prozent der Deutschen tun sich beispielsweise schwer damit zu beurteilen, welche Art der Gesundheitsversorgung sie im Falle eines Gesundheitsproblems benötigen. Betrachtet man den internationalen Durchschnitt, verfügen 46 Prozent der Befragten über eine geringe Gesundheitskompetenz.

Weiterlesen: Internationaler Health Literacy Survey (HLS19)


Mit Faktencheck aufgeweckt ins neue (Corona-)Jahr

04.01.2022

Happy 2022
Foto : Pixabay / Gerd Altmann

Gegen das Corona-Virus wurde uns 2021 so manches „Wundermittel“ empfohlen. Wenn Sie uns aufmerksam gefolgt sind, lagen hoffentlich keine Vitamin-D-Präparate, Spezialkaugummis, Mundspülungen oder gar „Energiekarten“ gegen Covid-19 unter dem Weihnachtsbaum. Ein weiteres Fundstück am Jahresende: Ein Internetportal vertreibt Impfunfähigkeitsbescheinigungen per Mausklick - ohne ausführliches Arztgespräch. Ärztekammern, Wettbewerbszentrale und Staatsanwaltschaft gehen bereits dagegen vor.

 

Darum sollte man nicht von „Schulmedizin“ sprechen

21.12.2021
Akupunkturnadeln, Tabletten und Pflanzen auf einer Schiefertafel
Der Begriff „Schulmedizin“ wird oft verwendet, um das Gegenteil von „Alternativmedizin“ zu beschreiben. Dass man aber besser auf diesen Begriff verzichtet, erläutert das Magazin „Gute Pillen, schlechte Pillen“ in einem Artikel der Ausgabe 6/2021. Suggeriert werde damit nämlich, dass es zwei gleichwertige Lehrschulen in der Medizin gebe – und das sei nicht der Fall. Während die üblichen Verfahren durch streng definierte Methoden der medizinischen Wissenschaft abgesichert seien, fehle bei alternativen Verfahren mehrheitlich der Wirkungsnachweis. Wie stark zudem der Nationalsozialismus den Aufstieg der „Alternativmedizin“ beeinflusst hat, erfährt man hier:
 

Aussagen im Aligner-Marktcheck gerichtlich bestätigt

13.12.2021
Mehrere Zahnschienen liegen auf einem Tisch.

Unser Marktcheck zu gewerblichen Zahnschienen-Anbietern hat hohe Wellen geschlagen. Der Anbieter Ilovemysmile fühlte sich durch die Veröffentlichung falsch dargestellt und hat eine einstweilige Verfügung beantragt, um den Abschlussbericht und die dazugehörige Pressemitteilung aus dem Netz verschwinden zu lassen. Dem hat das Landgericht Frankfurt a. M. mit Beschluss vom 7. Oktober 2021 eine deutliche Absage erteilt und und festgestellt, dass die Aussagen im Marktcheck rechtlich nicht zu beanstanden seien. Dies gilt insbesondere auch für die von uns vertretene Rechtsauffassung in Bezug auf die unwirksamen Widerrufsausschlüsse der untersuchten Anbieter.


"offen un' ehrlich" von funk berichtet über unseren Aligner-Marktcheck

06.12.2021

Expert Stempel

Mit Unterstützung des Projekts Faktencheck-Gesundheitswerbung hat das Online-Content-Netzwerk funk in seinem Format "offen un' ehrlich" auf YouTube über die Probleme rund um transparente Zahnschienen von Anbietern wie DrSmile berichtet.  Das gemeinsame Magazin von ARD und ZDF ist dabei auch auf das Thema irreführende Prüfsiegel eingegangen, zu dem aktuell ein Klageverfahren unseres Projekts anhängig ist.

Weiterlesen: Aligner: Gewerbliche Zahnschienen-Anbieter im Marktcheck


Nahrungsergänzungsmittel: Keine Werbung mit Vorbeugung oder Linderung von Krankheiten

29.11.2021

Vitamine Zitrone Tabletten

Bei der Verbraucherzentrale NRW sind in den vergangenen Wochen einige Beschwerden zu unzulässiger Gesundheitswerbung im Bereich Nahrungsergänzungsmittel (NEM) eingegangen. In einem Fall konnte die VZ NRW dies bereits erfolgreich beanstanden: Der abgemahnte Hersteller Lebenskraftpur hatte im Internet sein Nahrungsergänzungsmittel „Cerebro Vital“ unter anderem damit beworben, dies diene „zur Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen“ und lindere solche bestehenden Erkrankungen. Mit diesen und ähnlichen Slogans darf das Unternehmen aus den Niederlanden sein Produkt nun nicht mehr bewerben. Zu den Haupt-Inhaltsstoffen von „Cerebro Vital“gehört den Angaben zufolge ein „Heidelbeer-Traubenkern-Extrakt“. Erhältlich sind einige Produkte des Herstellers Lebenskraftpur auch im Onlineshop einer bekannten Drogeriekette.


Viele Menschen glauben an Falschinformationen über Corona-Impfung

22.11.2021

Corona auf dem ganzen Welt

Fast acht von zehn Menschen glauben mindestens an eine gängige Corona-Impflüge bzw. sind sich unsicher, was deren Wahrheitsgehalt betrifft. Das zeigt der KFF COVID-19-Impfstoffmonitor, ein Forschungsprojekt einer Non-Profit-Organisation aus den USA, das die öffentliche Einstellung zu COVID-19-Impfungen verfolgt. So glaubt über ein Drittel der Befragten oder ist sich nicht sicher, ob Impftote von der Regierung verschwiegen werden. Etwas weniger als ein Drittel glaubt bzw. ist sich unsicher, ob die Impfstoffe Unfruchtbarkeit verursachen. Darüber hinaus glauben zwischen einem Fünftel und einem Viertel der Bevölkerung oder sind sich unsicher, ob die Impfstoffe sie mit COVID-19 infizieren (25%), einen Mikrochip enthalten (24%) oder die DNA verändern können (21%).

weiterlesen: KFF COVID-19 Vaccine Monitor: Media and Misinformation


Wer suchet, der findet? Dr. Google liegt bei Gesundheitsaussagen oft falsch

04.11.2021

Kapitän guckt durch das Fernglas

Wie zuverlässig sind gesundheitsbezogene Suchergebnisse bei Google & Co.?

Nicht besonders, zeigt die Studie „Misbeliefs and Biases in Health-Related Searches“ aus dem Jahr 2021. Forscher:innen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Uralischen Föderalen Universität in Russland haben dazu Treffer bei Google und der fünftgrößten Suchmaschine Yandex analysiert. Sie werteten etwa 1,5 Milliarden Suchanfragen aus und überprüften in einem zweiten Schritt die 30 häufigsten Fragen auf ihren Wahrheitsgehalt hin.

Das Ergebnis: 44 Prozent der ersten zehn Yandex-Treffer und 30 Prozent der ersten zehn Google-Treffer gaben fälschlicherweise an, dass ein Mittel gegen eine bestimmte Krankheit wirkt. Und das ohne wissenschaftliche Grundlage. Die Wissenschaftler:innen sehen ein besonderes Problem darin, dass Verbraucher:innen sich durch die falschen Antworten bestätigt sehen, wenn sie irrtümlicherweise an die Wirkung eines Mittels glauben. 

weiterlesen:  Irrglauben und Vorurteile bei gesundheitsbezogenen Recherchen


Weitere Ärztekammern streichen Homöopathie aus Weiterbildungsordnung

19.10.2021

Arzt versucht eine digitale Kugel in den Händen zu halten

Der sinkende Zuspruch zu Homöopathie spiegelt sich auch in den Entscheidungen mehrerer Ärztekammern wider: Zuletzt haben die Ärztekammer Berlin und die Bayerische Ärztekammer die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus ihrer Weiterbildungsordnung gestrichen. Beide Ärztekammern teilten diesen Schritt auf ihren jeweiligen Webseiten mit (Bayrische Ärztekammer und Ärztekammer Berlin). Damit kann nun (Stand Oktober 2021) bei insgesamt 12 Ärztekammern in Deutschland keine Bestätigung über eine Fortbildung in diesem Bereich mehr erworben werden.

weiterlesen: Bayerische Landesärztekammer streicht Homöopathie als Zusatzbezeichnung


Vertrauen in Homöopathie sinkt

19.10.2021

Vitamine Zitrone Tabletten

Ein Drittel der deutschen Bevölkerung glaubt, dass Homöopathie so gut wirkt wie konventionelle Medizin. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, welche die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) Anfang 2021 in Auftrag gegeben hat. In vergleichbaren Befragungen der vergangenen 20 Jahre hatten homöopathische Medikamente noch bis zu zwei Drittel der Befragten überzeugt, teilte die GWUP mit. Auch insgesamt verringerte sich ihr zufolge das Vertrauen in alternative Heilverfahren, nur noch 35 Prozent der Menschen möchten, dass diese zusätzlich zur evidenzbasierten Medizin eine Rolle in der Versorgung spielen.

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Alternativmedizin: Nicht immer eine "sanfte" Behandlung

07.10.2021

Akupunkturnadeln, Tabletten und Pflanzen auf einer Schiefertafel

Homöopathie, Osteopathie, Bioresonanztherapie und viele mehr: Jenseits der wissenschaftlich begründeten, evidenzbasierten Medizin wird gegenüber Verbraucher:innen auch im Internet für unkonventionelle Diagnose- und Behandlungsmethoden geworben, die zum Teil kritisch zu sehen sind und Risiken bergen. Was der Unterschied zur Komplementärmedizin ist, warum das Heilpraktikerwesen nur unzureichend gesetzlich geregelt ist und warum manche Krankenkassen die Kosten für homöopathische Arzneimittel als sogenannte Satzungsleistung erstatten, erfahren Sie bei uns.

Weiterlesen: Was ist Alternativmedizin und welche Risiken birgt sie?


Wissen, worauf man sich verlassen kann und worauf nicht

27.09.2021

Eckart von Hirschhausen
Ein "biophysikalischer Forscher", der für ätzende Chlorbleiche als Gesundheitsmittel wirbt. Ein Nahrungsergänzungsmittel, das gegen Covid-19 helfen soll. Ein Antioxidationsmittel, das "ungiftig" Krebs besiegen soll. Eckart von Hirschhausen hat für uns das Spektrum irreführender Gesundheitswerbung in 2:52 Minuten auf den Punkt gebracht. Der Arzt, Moderator und Comedian erklärt irreführende und falsche Gesundheitsinformation im Netz und wie Menschen sich davor schützen können.
 
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Augenarzt muss Geldbuße zahlen wegen unzulässiger Privatabrechnung

20.09.2021

Justitia Gericht Urteil Recht

Ein Augenarzt aus Bayern hat bei einer Patientin mit Beschwerden am Auge zu Unrecht eine Privatleistung für eine Zweitmeinung berechnet und damit gegen das Sachleistungsprinzip verstoßen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayern leitete ein Disziplinarverfahren ein und verhängte gegen den Arzt eine Geldbuße von 2.500€. Der Augenarzt hatte bei der Frau eine Zyste am Augenlid entfernt und dies zu den 40€ IGeL für die "Zweitmeinung" über die KV abgerechnet. Laut KV handelte es sich aber um eine Notfall- bzw. akute Schmerzbehandlung, die nicht hätte verweigert werden dürfen. Voraussetzungen für eine IGeL seien nicht gegeben, zudem sei eine Doppelabrechnung unzulässig. Darüber hinaus wurde die Gegendarstellung des Arztes durch das Sozialgericht (SG München, Urt. v. 23.04.2021, AZ: S 28 KA 116/18) unmissverständlich abgewiesen und die volle Höhe der Geldbuße als rechtmäßig erachtet.

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Aktuelles aus dem Medizinrecht (Kanzlei Wienke & Becker)


Klage gegen Meditonsin-Werbung

14.09.2021

Fläschchen Tropfen

Die Verbraucherzentrale NRW sieht die Werbung für Meditonsin, ein bekanntes Präparat zur Selbstmedikation, als irreführend an. Denn der Hersteller, der kürzlich Besuch von der Kanzlerin erhielt, wirbt für das homöopathische Mittel aus Eisenhut, Tollkirsche und Quecksilber mit Cyanid aufgrund einer "apothekenbasierten Beobachtungsstudie" u.a. mit der Werbeaussage: "Alle Erkältungsbeschwerden zeigten eine deutliche Besserung im Verlauf der Erkrankung." Wir haben den Hersteller abgemahnt, da fälschlich der Eindruck erweckt werde, dass ein Behandlungserfolg mit Sicherheit erwartet werden kann (Verstoß gegen § 3 S. 2 Nr. 2a HWG). Gleiches gilt für das Werbeversprechen „Rasche und zuverlässige Reduktion der Intensität der typischen Erkältungssymptome.“ Der Hersteller ist anderer Ansicht, deshalb wird die Zulässigkeit der Werbeaussagen nun vor dem Landgericht Hagen geklärt.

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Kaufpreis zurück bei übertriebenen Werbeversprechen?


 

Aligner für perfektes Lächeln?

24.08.2021

Eine junge Frau hält eine Zahnschiene in der Hand und fasst sich an den Kopf.

Neue Zahnschienen-Anbieter werben im Netz mit unkomplizierter, preiswerter und schneller Zahnbegradigung. Doch welche Rechte haben Verbraucher:innen im Konfliktfall? Ist wirklich alles so strahlend einfach, wie es die Webseiten der bekannten Anbieter glauben machen? Wir haben den Check gemacht. Fazit: Augen auf beim Aligner-Vertragsabschluss, aber auch beim niedergelassenen Kieferorthopäden.

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Aligner: Gewerbliche Zahnschienen-Anbieter im Marktcheck


Sechs Gründe zur Vorsicht

17.08.2021
Verschiedene Medikamente und Spritzen auf dem Tisch
Mundspülung gegen Covid-19, Gummidrops gegen Akne? Gesundheitsportale im Netz versprechen viel, wenn es um Heilung geht. Doch manche Produkte schaden nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Gesundheit. Wir geben Tipps für den Umgang mit digitalen Gesundheitsseiten. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet über "Faktencheck-Gesundheitswerbung". 
 

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Falsche Heilsversprechen: Worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich online zu Krankheiten informieren


Viele Mittel gegen Reizdarm-Beschwerden gar nicht zugelassen

09.08.2021

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Foto: adpic

 

Ob von Kijimea, Doppelherz oder Liadin: Präparate, die gegen das Reizdarmsyndrom helfen sollen, gibt es viele auf dem Markt. Was viele nicht wissen: Diese sind häufig gar nicht als Arzneimittel zugelassen, sondern werden lediglich als Medizinprodukte in den Verkehr gebracht. Rein rechtlich gesehen sind die Kapseln daher enger mit Kondomen (ebenfalls Medizinprodukt) verwandt als mit Kopfschmerztabletten (Arzneimittel). Dies erspart den Herstellern ein strenges Zulassungsverfahren, in dem die versprochenen Wirkungen gegenüber einer staatlichen Stelle wissenschaftlich nachgewiesen werden müssten. Gleichzeitig haben Medizinprodukte für Pharma-Unternehmen den Vorteil, dass sie anders als etwa bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Krankheitsbezug beworben werden dürfen. Ein Zustand, den die Verbraucherzentralen kritisch sehen.

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https://gutepillen-schlechtepillen.de/pflaster-fuer-den-darm/


Verbraucherschützer mahnen NEM-Anbieter ab

27.07.2021

Geldschein mit Pillen und Tabletten

Die baden-württembergische Verbraucherzentrale hat einen Online-Händler für Nahrungsergänzungsmittel (NEM) erfolgreich abgemahnt, der Produkte (u.a. Proteinpulver oder Mineralstoffmischungen) mit Beschreibungen wie "mehrfach unabhängig analysiert", "nachgewiesene Bestqualität" und "Deutschlands beliebteste Supplements" beworben hatte. Zu der entsprechenden Webseite gingen auch bei Faktencheck-Gesundheitswerbung viele Beschwerden ein. Das Unternehmen hat sich nun dazu verpflichtet, entsprechende Werbeaussagen künftig zu unterlassen.

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Gesundheitsaussagen und Heilungsversprechen: Was ist erlaubt, was nicht?


Corona-Bezug bei Werbung für Vitamin D unzulässig

21.07.2021

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Foto: Aquir / stock.adobe.com

 

Verbraucherzentrale NRW mahnt erfolgreich zwei Anbieter ab

  • Ein Arzt aus Bayern empfahl auf seiner Homepage eindringlich Vitamin D als „das effektivste Mittel in der Prävention und auch der Therapie der Corona-Infektion“.
  • Ein Betreiber einer Ratgeber-Webseite betonte die „große Bedeutung“ von Vitamin D, um das „Risiko für Infektionskrankheiten wie Atemwegsinfekte“ zu verringern.

Vitamin D wird häufig als eine Art Wundermittel beworben. In der Corona-Pandemie immer wieder auch als wichtige Maßnahme zur Vorbeugung oder Therapie gegen Covid-19. Um unangemessene Werbung für entsprechende Präparate zu verhindern, mahnte die Verbraucherzentrale NRW nun zwei besonders auffällige Anbieter ab.

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Gesundheitsaussagen und Heilungsversprechen: Was ist erlaubt, was nicht?


Grüner Tee gegen Corona: Belege fehlen

15.07.2021

Zistrosen Tee

"Die Suche nach einem wirksamen Medikament gegen das Coronavirus hält an. Forscherinnen und Forscher überprüfen seit Beginn der Pandemie zum Beispiel, ob sich bereits bekannte Medikamente oder Wirkstoffe aus der Natur als Anti-Corona-Mittel eignen – darunter etwa grüner Tee." () Das Team medizin-transparent hat sich auf die Suche nach klinischen Studien gemacht. Leider ohne Erfolg. Bisher sind keine Studien erschienen, die die Wirksamkeit im menschlichen Körper überprüft haben. Somit lässt sich nicht belegen (oder ausschließen), dass grüner Tee vor einer Corona-Infektion schützt oder eine Covid-19-Erkrankung lindern kann.

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https://www.medizin-transparent.at/gruener-tee-corona/


Mehr Durchblick bei Gesundheitsinfos im Netz

05.07.2021

FactSheet
Foto: Verbraucherzentrale NRW

 

Wer im Netz nach Gesundheitsthemen sucht, erhält tausende Treffer. Doch wie unterscheidet man gute von schlechten Gesundheitsinformationen? Unsere Faktenblätter liefern die wichtigsten Tipps auf einen Blick. Warnzeichen sind zum Beispiel einseitige oder werbende Aussagen, eine fehlende Risikoaufklärung oder ein Impressum ohne klaren Ansprechpartner.
 
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Zu Gast in Grams‘ Sprechstunde

24.6.2021

Foto: Dorothée Piroelle
Foto: Dorothée Piroelle

 

Es gibt viel gute Gesundheitsinformation im Netz, aber auch viel schlechte. Warum ist es so schwierig, hier Standards zu etablieren? Wie mahnt das Projekt Faktencheck-Gesundheitswerbung unzulässige Werbung ab? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden? Dass viel zu tun ist im Bereich digitaler Gesundheitsinformation, haben wir im „Podcast für echt gute Medizin“ mit der Ärztin und Autorin Natalie Grams besprochen.

weiterlesen:

https://detektor.fm/wissen/grams-sprechstunde-gesundheitskompetenz


 

Vorsicht vor Antibabypille aus dem Netz

2.6.2021

Pillen-Packung mit Tagesbezeichnungen

Ein Anbieter aus Irland wirbt in Deutschland u.a. über Influencer:innen für Folgerezepte für die Antibabypille ohne Arztbesuch. Einfach per Fragebogen. Das verstößt gegen das Heilmittelwerbegesetz und gegen das ärztliche Berufsrecht. Die Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht bei medizinischen Mitteln aus dem Internet. Die Pille ist nicht ohne Grund ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel. Teilweise hat sie deutliche Nebenwirkungen. Auch auf Influencer:innen sollte man nicht bedenkenlos setzen. Sie sind (meist) keine Ärzt:innen, dafür aber oft von den Firmen bezahlt.

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Prio.one: Vorsicht vor Antibabypille aus dem Internet


 

Zahnzusatzversicherung korrigiert Werbeaussage

28.5.2021

Neben verschiedenen Zahnarzt-Utensilien steht das Wort "Zahnzusatzversicherung".

Ein führender Anbieter von Zahnzusatzversicherungen hatte im Netz mit dem Slogan geworben, diese Zahnversicherung zahle „alles“. Diese Irreführung hatte die Verbraucherzentrale NRW abgemahnt. Der Anbieter hat die Aussage korrigiert und sich verpflichtet, diese pauschale Aussage in Zukunft zu unterlassen. Tatsächlich bezog sich diese Aussage auf die Erstattung von Kosten auch von alternativen Schmerzlinderungsmethoden.

weiterlesen:

https://www.faktencheck-gesundheitswerbung.de/recht-gesetz/gesundheitsaussagen-54672

 

 


Globuli: Werbung durch die Hintertür

10.5.2021

Schild Illegal Legal

Homöopathische Arzneimittel, die nach dem Arzneimittelgesetz registriert oder von der Registrierung freigestellt sind, dürfen nicht mit Anwendungsgebieten beworben werden. Das Verbot (§ 5 HWG) wird auf Ratgeberseiten oder mit Kundenbewertungen aber gerne umgangen. Etwa indem unter dem Anschein eines vermeintlich neutralen redaktionellen Inhalts über die Anwendungsgebiete homöopathischer Präparate „informiert“ wird. Eine Werbung durch die Hintertür.

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Gefährliche Krebswerbung abgemahnt

22.4.2021

Auf einer Tafel steht "Cancer Treatment".

Ein deutscher Webdesigner, der von Asien aus Gesundheitswebseiten betreibt, hat nach unserer Abmahnung eine Webseite offline genommen, auf der er Werbung machte für ein Antioxidationsmittel („alternativer ungiftiger Weg, um Krebs zu besiegen“). Gesundheitsbezogene Werbeversprechen sind nur dann zulässig, wenn sie gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnis entsprechen. So konnten wir über die Werbeverbote des Heilmittelwerbegesetzes verhindern, dass kranke Menschen durch eine unangemessene Werbung zu Fehlentscheidungen beim Heilmittelgebrauch verleitet werden.

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Hersteller ändert Corona-Werbung

19.04.2021

Familie Drei Generationen am Strand

Nicht nur dem Projekt Faktencheck-Gesundheitswerbung war im März die Werbung für ein Nahrungsergänzungsmittel mit Corona-Bezug aufgefallen. Der Hersteller hatte in Anzeigen für ein Mittel aus Baikal-Helmkraut, Kapuzinerkresse, Zink und Vitamin C geworben. Wörtlich hieß es: „Noch keinen Impftermin? So bleibt Ihr Immunsystem stark.“ Oder: „Heiß ersehnt: Starkes Abwehrsystem und Atemwege – und unbeschwert die Enkelkinder treffen.“ Diese Werbung verstößt u.a. gegen die Lebensmittelinformationsverordnung, denn für Nahrungsergänzungsmittel darf nicht mit Krankheitsbezug geworben werden. Der Eindruck, das Produkt könne das Immunsystem so stärken, dass ein Schutz vor COVID-19 erzeugt werde, ist eine Irreführung der Verbraucher:innen. Der Hersteller hat sich verpflichtet, diese Art der Werbung zukünftig zu unterlassen.


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https://www.faktencheck-gesundheitswerbung.de/recht-gesetz/gesundheitsaussagen-54672


 

Kein Vitamin C gegen Corona

15.3.2021

Gläser mit Vitamin-C-Tabletten

Es gibt viel Werbung für eine angeblich gesundheitsfördernde Wirkung von Vitamin C. Doch leider hilft es nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen weder gegen Erkältungsviren noch gegen Corona-Viren. Die Studienlage zeigt, dass Vitamin-C-Präparate Erkältungen nicht lindern und auch nicht nennenswert zur Vorbeugung beitragen. Und die bisherigen Studien zur Vitamin-C-Behandlung bei Covid-19 lieferten keine Hinweise dafür, dass Vitamin C hier wirksam wäre. Hochdosiertes Vitamin C reduzierte nicht die Todesfälle unter den Erkrankten. Ob Vitamin C gegen Covid-19 vorbeugend wirkt, wurde bislang gar nicht untersucht.

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Tütensuppe mit Immuneffekt?

22.3.2021

Eine Suppe mit Plastikteilen darin, unter anderem einer Sprühflasche.

Tütensuppen mit Immuneffekt sind ebenso wie Zuckerdrops mit Vitaminen keine erste Wahl für eine gesunde Ernährung. Lassen Sie sich von Versprechen wie "Vitamin B12 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei", "Zink trägt zu einer normalen DNA-Synthese bei" oder "Vitamin C trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei" nicht blenden. Solche Aussagen sind laut der europäischen Health-Claims-Verordnung zwar erlaubt, aber eine gesunde Ernährung funktioniert am besten mit richtigem Obst und Gemüse.


Corona-Tests als unzulässige Privatleistung

17.3.2021

Jemand hält einen Corona-Schnelltest in der Hand.

Wenn vor einer Aufnahme in ein Krankenhaus oder eine Reha-Einrichtung ein PCR-Test verlangt wird, muss dieser nicht selbst bezahlt werden. Mehrfach berichten Verbraucher, wie sie vergeblich versuchen, in solchen Fällen den PCR-Test als Kassenleistung zu erhalten. Dabei haben Patient:innen laut der Coronavirus-Testverordnung vor einer solchen Aufnahme einen Anspruch auf einen PCR-Test als Kassenleistung (§ 7 Abs. 1 TestV). Das ist auch in der Nationalen Teststrategie des Robert Koch-Instituts so vorgesehen. Auf einen Antigen-Test dürfen nur Beschäftigte der Einrichtung, Besucher oder bereits aufgenommene Personen verwiesen werden (§ 4 Abs. 1 S. 2 TestV).


CBD-Öle: Nicht alles easy

5.3.2021

CBD-Öl in einer Pipette.

Cannabidiol (CBD) ist ein gefragtes Extrakt aus der Hanfpflanze. Im Internet gibt es zahlreiche CBD-Produkte. Das Oberverwaltungsgericht NRW bestätigte aber Anfang 2020 ein behördliches Verbot des Verkaufs von CBD-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln. Bevor diese Mittel nicht als "neuartiges Lebensmittel" zugelassen sind, sind sie nicht verkehrsfähig. Für CBD sind zudem zahlreiche unerwünschte Effekte bekannt. Schläfrigkeit und Benommenheit, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen und innere Unruhe sind nur einige mögliche Nebenwirkungen.

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CBD-Öl legal auf dem Markt?

 


 

Kein Chlordioxid gegen Coronaviren

28.2.2021

Chemische Darstellung eines Chlordioxid-Moleküls.

Auch wenn Ärzte und Studien zitiert werden, können Ratschläge gefährlich sein. Leider halten sich Berichte über das angebliche Wundermittel MMS bzw. Chlordioxid gegen Covid-19 hartnäckig. Chlordioxid ist ein Bleichmittel. Es kann schwere Komplikationen wie Dehydrierung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen, Darmschädigungen oder Blutdruckabfall hervorrufen. Seit Jahren warnen deutsche und internationale Gesundheitsbehörden davor. Chlordioxid wirkt zwar gegen Viren, eine innere Anwendung ist aber gefährlich. Die chemische Verbindung, die als Bleichmittel und zur Desinfektion genutzt wird, wirkt auf Haut und Schleimhäute reizend bis ätzend, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.

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https://www.faktencheck-gesundheitswerbung.de/gesund-im-netz/fakten-gegen-absurdes-aus-dem-netz-55146

Miracle Mineral Supplement (MMS): Erhebliche Gesundheitsgefahr


Warnung vor Silberwasser gegen Corona

24.2.2021

Jemand hält Wasser in einem durchsichtigen Glas vor einer Wiese in der Hand.

Silberwasser war mal ein Desinfektionsmittel – vor gut 100 Jahren. Das mit Silberpartikeln angereicherte Wasser, auch kollodiales Silber genannt, wird als Mittel gegen Viren, Bakterien oder Pilze und auch gegen Covid-19 angepriesen. Davon ist abzuraten, denn Silberwasser ist kein Arzneimittel und kein Lebensmittel. Es ist weder zur Behandlung einer Corona-Erkrankung noch zur Vorbeugung geeignet. Aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit von Silberwasser gegen das Coronavirus liegen nicht vor. Vielmehr können Nierenschäden oder Verfärbungen der Haut auftreten. Wegen der Risiken riefen einige Hersteller ihre Produkte zurück. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, auf "Silberwasser" zu verzichten.


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