Kriterien für gute Gesundheitsinformationen
Medizinisches Wissen entsteht vor allem aus wissenschaftlichen Studien, nicht allein aus ärztlicher Erfahrung. Vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen sollten deshalb evidenzbasiert sein. Das bedeutet, sie stützen sich auf wissenschaftliche Studien, die Belege liefern für den Nutzen oder Schaden einer medizinischen Maßnahme.
Gute Gesundheitsinformationen sollten
- leicht verständlich, neutral und transparent dargestellt sein,
- den aktuellen Wissensstand unverzerrt wiedergeben, am besten mit Quellen belegt,
- über Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen informieren,
- mögliche Alternativen zu einer Untersuchung oder Behandlung nennen,
- ansprechen, welche Folgen es hätte, nichts zu tun,
- medizinische Wissenslücken eingestehen,
- ein Impressum haben mit Angaben zur Identität und zu Qualifikationen der Verfasser:innen,
- das Datum der Informationserstellung bzw. Aktualisierung beinhalten und
- bei Fragen oder Beschwerden auf professionellen medizinischen Rat verweisen.
Auch wenn sich viele Patient:innen das wünschen: Mit direkten Empfehlungen sollte in der Medizin zurückhaltend umgegangen werden. Wenn es sie gibt, etwa in Leitlinien ärztlicher Fachgesellschaften, müssen sie wissenschaftlich gut belegt sein.

Weiterhin gehören Angaben über Verfasser:innen, Quellen und Finanzierung zu den Kriterien für gute Gesundheitsinformation. Wenn Interessenkonflikte bestehen, etwa, weil Autor:innen oder Hersteller:innen am Verkauf einer beschriebenen Leistung verdienen, sollte dies unbedingt kenntlich gemacht werden. Auch sollten Verweise vorhanden sein, dass Informationen aus dem Netz einen Arztbesuch nicht ersetzen.
Vorsicht bei persönlicher Meinung
Seien Sie vorsichtig, wenn subjektive Meinungen im Vordergrund stehen, wie beispielsweise in Foren. Diese Aussagen sind nicht überprüft und daher auch nicht verlässlich. Vorsicht geboten ist auch bei Empfehlungen einzelner Influncer:innen über die sozialen Medien. Skepsis ist ebenso bei Gesundheitsinformationen mit offener oder verdeckter Werbung angebracht. Häufig stehen dahinter wirtschaftliche Interessen und Produkte oder Leistungen werden vermarktet. Informationen sollten zudem nichts verharmlosen ("keinerlei Nebenwirkungen", "sicher", "schmerzfrei"), nicht einseitig sein und keine Ängste schüren.
Vorsichtig sein sollten Sie auch, wenn bestimmte Produkte oder kostenpflichtige Behandlungen angeboten oder eine wundersame Heilung oder spektakuläre Wirkungen versprochen werden.